A-Nee ehemals Annabell von Berghain

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A-Nee
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A-Nee ehemals Annabell von Berghain

Beitrag von A-Nee »

Der Bauernhof auf dem Annabell aufwuchs liegt in einem tiefen, dunklen Wald, fern jeder großen Straße. Es gibt Wege, die an den Ländereien ihres Vaters vorbei führen, sie werden aber selten von anderen als den Knechten des Hofes und ihren Familien genutzt. Hin und wieder kommt ein Händler in diesen abgeschiedenen Teil der Ländereien um ihre, auf dem Hof seltenen, Waren feil zu bieten.
Annabell ist das einzige Kind von Mariann von Berghain und Roland von Berghain. Sie sind keine Adeligen, ihr Name sagt lediglich aus, dass sie von dem Hof Berghain kommen und dort die Bauersfamilie sind.
Als Annabell geboren wurde, geschah….nichts. Es war eine gewöhnliche Geburt mit Schmerz, Qualen und jenem Glücksmoment, den die Mutter erlebt. Der Vater, Roland, war nicht erfreut, erhoffte er sich doch einen Sohn, einen Mann, einen Verteidiger des Hofes und zukünftigen Erben. Das Erbe ginge nun an Annabell, sollte sie nicht an einen Mann außerhalb des Hofes verkauft …verzeihung… verheiratet werden. Dies war jedoch die Absicht des Vaters und so beschloss er, die ungeliebte Tochter zur Hausfrau zu erziehen, ihr jedwede Eigenschaft, die die Führung eines Hofes bedingt, vorzuenthalten. Doch Mariann von Berghain war anderer Ansicht. Heimlich brachte sie ihrer Tochter Lesen und Schreiben bei, unterwies sie im Rechnen von Zahlen und vermittelte ihr die notwendigen Kenntnisse der leichten Wundversorgung die auf so einem Hof immer wieder gebraucht wurde. Jedes Mal wenn ein Händler auf den Hof kam, erstand Mariann ein weiteres Buch oder Schriftrollen mit Geschichten über ferne Länder, Minnegesängen oder Erzählungen von Göttern und übernatürlichen Wesen. Auch die Geschichte der Adelshäuser und alten Familien des Landes interessierte sie sehr. So sammelte sie mit den Jahren einen kleinen Schatz hinter ihrem Schrank, in einer versteckten Kammer, an. Diesen teilte sie mit ihrer Tochter, sobald diese alt genug war, ein Geheimnis zu bewahren.
Sie selbst, Mariann, war keine ausgebildete Heilerin oder wurde in der Führung eines Hofs ausgebildet. In der Stadt aufgewachsen, war sie als Tochter eines reichen Kaufmanns dem damals noch charmanten Roland verfallen und konnte mit der Arbeit auf einem Hof nichts anfangen. Doch ihr Herz zog sie zu ihm in den Wald, zu den Bauern, wodurch sie mit ihrer Familie brach und die Brücken hinter sich einriss. Doch sie war eine stolze Frau und lernte schnell was notwendig war, um ihren Wert auf dem Hof zu beweisen und ihre Stellung zu festigen. Bald war sie eine respektierte Bauersfrau, zu der die Knechte und ihre Familien gingen, wenn Roland wieder einen seiner Wutanfälle hatte und einen der Bediensteten misshandelt hatte. Sie war das Gegengewicht zu ihm. Die Sanftheit zu seiner Grausamkeit, die Friedensstifterin zu seinem Jähzorn, die Heilerin zu seinen Schlägen. Einmal misshandelte er einen Knecht so schwer, das selbst ihre mühselig angeeigneten Heilkenntnisse nichts auszurichten vermochten und der Knecht seitdem schwer humpeln musste. Ja, Roland von Berghain ist ein grausamer, gewalttätiger und jähzorniger Mann, den niemand liebt, auch seine Frau nicht mehr. Der Charme den Roland hatte, nutzte er nur um seinen Vorteil zu ziehen, wenn er etwas Bestimmtes wollte. So war es bei der schönen Tochter des Kaufmanns, die ihm schöne Kinder schenken sollte gewesen und bei vielen anderen Begebenheiten, die ich nicht näher ausführen möchte.
Seine Tochter, Annabell, musste schnell lernen, das ihr Vater kein liebender Mensch war. Das Einzige was ihn zu interessieren schien war, wie er den Menschen in seiner Nähe Schaden zufügen konnte. Seine Machtposition als Herr über den Hof erlaubte es ihm, seine Knechte und ihre Familien zu drangsalieren wenn es ihn danach gelüstete. Manches Mal reichte ein unbedachtes Wort um ihn zu einem tollwütigen Tier zu machen. Einzig seine Frau misshandelte er nie. Und seine Tochter. Denn wenn sie verkrüppelt gewesen wäre, hätte er keinen guten Mann für sie finden können. Doch es gab andere Möglichkeiten für ihn, um sie zu quälen. War sie ihm gegenüber aufmüpfig oder tat nicht sofort was er von ihr verlangte, sperrte er sie in eine enge, kleine Kiste in einem abgedunkelten Raum, und liess sie erst wieder frei wenn es ihm gefiel oder ihre Mutter sie fand. Aus dieser Zeit hat sie große Angst vor geschlossenen, engen Räumen davongetragen. Ihr Vater führte außerdem eine Regel ein, um sie zu quälen: wenn sie mit den anderen Hofkindern spielen wollte, sollten diese sie ansehen und fragend gucken:“ Wer ist das denn? Kennt ihr die? Wie heißt sie? A….neeee! Die darf nicht mit uns spielen!“ Dies zog sich über die Jahre ihrer Kindheit hin. Als sie später als junge Erwachsene auf dem Hof helfen wollte, wurde dies Spiel weitergespielt, indem die Knechte und ihre Frauen auf ihre Frage, ob sie helfen dürfe mit „A-nie!“ antworteten. Einzig ihre Mutter war ihr eine Freundin und Spielgefährtin. Und die Katzen. Sobald eines der Tiere drei Jahre alt war, wurde es getötet, das Fell abgezogen und für einen Pelz Rolands bereitet. Es durfte nie mehr als 20 Katzen auf dem Hof geben. Wenn also ein Nest mit jungen Kätzchen gefunden wurde, kam Roland und zertrat die kleinen Wesen. Die Knechte und ihre Familien ließen diese Grausamkeiten geschehen, mussten sie seine Gewalt an solchen Tagen doch weniger fürchten.
A-Nee, wie ihr Spitzname bald war, hasste diese Grausamkeit ihres Vaters. Doch konnte sie nichts tun, als die Katzen, die auf dem Hof lebten, mit Liebe und Zuneigung zu überschütten. So manches Mal wenn sie nachts einsam in ihrer Kammer lag, das Fenster offen, um die Sterne und den Mond zu sehen, kamen einige der dankbaren Tiere hinein und wärmten das schluchzende Kind, später die träumende Frau. So wurden Katzen zu ihren Begleitern. Heimlich, denn sie wusste was den Tieren, die sie zu sehr liebte durch ihren Vater angetan wurde, gab A-Nee ihren Freunden Namen, begleitete sie manchmal auf ihren Streifzügen durch den Wald und beobachtete entzückt, wie dort hin und wieder ein Nest kleiner Kätzchen der Grausamkeit ihres Vaters entging. So fand sie eines Tages ein einzelnes Nest, das eine Katze aus Moos und Vogelfedern gebaut hatte. Es war von einer ihrer Liebsten, gestreift, mit grauen Augen und braunen Flecken auf den Ohren. Diese Katze, Nenai, war aber schon drei Jahre alt und A-Nee wusste, was ihr bald bevorstünde. Als ob Nenai dies auch wüsste, führte sie das Mädchen eines Tages in den Wald, zu ihrem Nest. Dort lag ein einzelnes Kätzchen in dem Flaum. Es war schneeweiß und hatte bereits die blauen Augen abgelegt. Sie waren von strahlendem grün. A-Nee war entzückt und freute sich sehr über dies Geheimnis, das ihr Nenai offenbart hatte. Sie erzählte ihrer Mutter davon, die besorgt die Stirn runzelte und ihrer Tochter sagte, das die Kätzchen aus dem Wald oft nicht überlebten, da sie die Nahrung auf dem Hof suchten und dann von Roland gefunden würden. Als sie die Traurigkeit im Gesicht ihrer Tochter sah, schloss sie die Tür zu ihrer Kammer und zog den Schrank zu der geheimen Kammer beiseite. Sie zog ein Buch aus dem Stapel hervor, das Nenai noch nicht gesehen hatte. Es war eine Lektüre über Götter. Mariann schlug eine bestimmte Seite auf, und zeigte A-Nee das Bild der Katzengöttin, Basthet. Diese schütze die Katzen im Tod und gebe ihnen eine ehrenvolle Aufgabe, über die Toten zu wachen und zu begleiten wie sie es im Leben bereits taten. A-Nee war fasziniert und begann mit ihren zu der Zeit noch unsicheren Lesekünsten die Geschichten über Basthet zu verschlingen. Nach wenigen Stunden war ihr klar: das Kätzchen im Wald sollte den Namen Basthet erhalten.
So wurde Basthet ihre beste Freundin. Denn das kluge Tier wurde von A-Nee versorgt nachdem seine Mutter nicht mehr wieder kam und lernte von ihr, nicht den Hof zu betreten, im Wald zu jagen. So manche Nacht, wenn der Mond hell genug schien, schlich sich A-Nee heimlich an eine kleine Lichtung, nicht weit vom Hof und spielte mit ihrer Freundin, erzählte ihr von den Drangseleien ihres Vaters oder von neuen Geschichten die sie gelesen hatte. Sie war fasziniert von der Mythologie und begann die alten Götter als die ihren zu sehen. Ihre liebste Göttin blieb aber Basthet.
Nun war es so, dass das Leben auf einem Bauernhof nicht friedlich oder angenehm ist, schon mit einem gütigen Bauern wäre es ein hartes Leben. Doch mit einem Herren wie Roland war es nahezu das, was manche die Hölle nennen würden. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen öfter krank wurden, mehr Kinder starben und die Menschen schneller alterten. Oder nicht? A-Nee bemerkte immer wieder wie manche Mitglieder des Hofes plötzlich verschwanden. Kinder spielten nicht mehr mit den anderen, Frauen zogen nicht mehr mit auf die Felder und ihre Männer, die Knechte waren dann sehr bestürzt, oder der eine oder andere Knecht verschwand gar, ging nicht mehr dem Tagwerk nach. Für A-Nee war dies ein Zeichen für unnatürliche Geschehnisse. Nichts, was es auf der Welt gab, konnte einen Menschen einfach so verschwinden lassen. Es mussten Kreaturen einer anderen Welt sein, die dies taten. Sie sprach mit ihrer Mutter darüber, was Mariann sehr erschreckte. Anfangs wollte sie nicht mit ihrer Tochter darüber reden, doch dann fürchtete sie, dass diese trotz ihres klugen Köpfchens etwas Dummes tun oder sagen könnte. So nahm sie ein altes Buch, das sie einer herumziehenden alten Frau abgekauft hatte, die es nur einer Frau verkaufen wollte. In diesem Buch war von Dingen die Rede, die A-Nee noch nicht gehört oder gelesen hatte. Dämonen. Widernatürliche Wesen, die die natürlichen Kräfte einer Welt manipulierten und Zerstörung, Leid und Qualen in diese Welt brachten. So lernte A-Nee auch, dass es nicht nur ihren Hof, das Königreich und die Berge in der Ferne gab, sondern auch andere Welten wie ihre und doch ganz anders. Immer wenn ein Wesen aus einer dieser Welten auf eine Andere Einfluss nahm, musste es widernatürlich zugehen. Wenn die Energien des Lebens, die auf dieser Welt vorherrschen, von etwas Außerhalb der Welt gestört werden, muss etwas Schreckliches geschehen. So erklärte sich A-Nee nach einigen Jahren die unfassbaren Vorgänge auf dem Hof.
Nun begab es sich, dass ihre Mutter sehr krank wurde. Krankheiten sind auf einem Hof nicht ungewöhnlich und selbst leichte Vergiftungen waren normal, wenn eines der Kinder eine giftige Pflanze gegessen hatte, oder ein Korn schlecht war. Doch was Mariann von Berghain heimsuchte war anders. Keine Krankheit, kein Fluch von dem A-Nee je gelesen hatte, hätte dies bewirken können. Ihre Mutter ging des Abends mit ihrem Mann schlafen und erwachte am nächsten Morgen nicht mehr. Sie war tags zuvor gesund gewesen, hatte rosige Wangen, einen energiegeladenen Schritt und summte fröhlich über das schöne Wetter.
Die Welt für A-Nee brach zusammen. Wie konnte eine Krankheit ihre Mutter so schnell ereilen und ganz ohne Spur das Leben aus ihr Saugen? War es dämonischer Einfluss? Oder gar, A-Nee hatte leichte Zweifel, ihr Vater? Nun, das Rätsel konnte nicht gelöst werden, die fähigste Heilfrau des Hofes war mit Mariann gestorben und keine der Mägde vermochte mit ihrer geringen Kenntnis etwas zur Aufklärung beizutragen.
Das Begräbnis war kurz und schmucklos. Mariann wurde am gleichen Ort verbrannt wie die anderen Mägde, Knechte und Kinder. Niemand traute sich etwas zu sagen, stand Roland doch drohend neben dem Feuer und funkelte die Trauernden an. A-Nee hielt die Nacht darauf eine eigene kleine Zeremonie im Wald ab, beschienen von ihrem lieb gewonnenen Mond, dem Licht der Freiheit, ihrer Hoffnung und ihres Trostes, umgeben von einigen Katzen und begleitet von Basthet.
Zwei Tage nach dem Tod ihrer Mutter wurde A-Nee das erste Mal bewusst wie ihr Vater sie ansah. Lauernd, wissend, seltsam. Sie wusste, dass er öfter eine der unverheirateten Mägde zu sich holte und misshandelte wenn ihre Mutter ihn nicht wollte (was diese nicht oft tat, da sie wusste wie eine andere Frau leiden müsste, wenn Mariann sich ihm verweigerte). Doch sein Blick war nicht gänzlich lüstern, da war noch etwas anderes…
Am Morgen, zwei Wochen nach dem Tod ihrer Mutter sollte sie es schmerzlich erfahren. Lautes Rumpeln hörte sie aus der Kammer ihrer Mutter. Nachdem sie die Tür geöffnet hatte, sah sie ihren Vater über die Bücher gebeugt, die ihre Mutter mühselig versteckt hatte. Er wirkte nicht überrascht, zählte die Schriften und blickte immer gieriger, als er eine nach der anderen entdeckte. „So hat sie die versteckte Mitgabe ihres Vaters also genutzt! Ich wusste doch, dass da mehr war als diese paar Klunker, die sie um den Hals trug als sie hier ankam. Hah! Und ich wusste es!“ Er drehte sich zu A-Nee herum und schaute in ihr entsetztes Gesicht. „Ich wusste was sie dir beigebracht hat, was ihr in eurer Kammer so heimlich getan habt. Was sie dir erzählt hat und wie du alles aufgesogen hast!“ A-Nee erschrak noch mehr, befürchtete sie doch, das er auch von ihren nächtlichen Gängen mit den Katzen wusste. Doch Roland schien zufrieden mit sich, ihr alles offenbart zu haben und redete nicht weiter. „Nun wirst du ihren Platz einnehmen. Auf dem Hof und…“ weiter sprach er nicht, doch A-Nee dachte sich schon was er sagen wollte. „Solltest du mir nicht zu Willen sein, nun, ich weiß jemanden der dir die Halsstarrigkeit austreiben wird. Der alte Kron, vom Hof eine Tagesreise von hier, sucht eine junge, temperamentvolle Frau und verspricht gut für sie zu bezahlen. Glaub mir, wenn du ihn erst kennen gelernt hast, wirst du mich vermissen lernen.“ Schreckstarr stand sie in der Tür und wusste nicht was sie tun sollte. Ihre Mutter war doch erst gestorben! Wie konnte er, warum hat er, wieso jetzt? Als er anfing zu lachen durchfuhr ein Blitz sie und A-Nee stürmte aus der Tür, über den Hof und in den Wald. Nichts an ihrem Leib außer ihrem Kleid, den Lederstiefeln und dem Schmuck den ihr einst ihre Mutter gefertigt hat, lief A-Nee in den Wald und beschloss nicht wieder zu kehren, ihre Vergangenheit zu vergessen und allein durchs Leben zu schreiten. Was konnte ihr schon Schlimmeres wiederfahren als unter Rolands Hand? Denn, dass er sie weiterhin verschonen würde, das glaubte sie nicht. So lief sie durch den Wald, wusste nicht wohin und merkte nicht wie die Tränen ihr über die Wangen rannen, sah nicht die Katzen die sie begleiteten und wie die Bäume immer weiter voneinander abrückten. Als sie an den Waldrand kam, am Ende der Ländereien ihres Vaters, war das plötzliche aufleuchten der Sonne wie ein Schock für sie, der sie in die Knie zwang. So saß sie da, weinte, schluchzte und konnte doch nicht das Unglück fassen, das in so wenigen Tagen über sie hereingebrochen war.
Ein flauschiger Körper schmiegte sich an ihre Hand und zwei samtene Pfoten stellten sich auf ihren Oberschenkel. Sie blickte auf und schaute in die smaragdgrünen Augen von Basthet. Ihre Freundin hatte sie begleitet, bis ans Ende des Waldes, so weit wie noch keine der Katzen gelaufen war. Die anderen Pelzträger waren auch bei ihr, umstanden sie und blickten mit ihren ernsten, wissenden Katzenaugen zu ihr und spendeten auf ihre Art Trost. „Ach, Basthet, was soll ich nur tun? Zurück kann ich nicht, doch allein hier draußen, ohne Mantel, ohne Decke oder Verpflegung werde ich nicht lange leben können. Und wer weiß was für Kreaturen in diesem Wald hausen, diesem verfluchten Dämonenwald!“ Die Katze blickte sie ernst an, als ob sie sie verstehen würde und miaute einmal kurz. Dann leckte sie A-Nee die trännennassen Wangen trocken und schnurrte dabei leise. „Wenn ich fortgehe, dann muss ich auch Basthet zurück lassen. Und die anderen! Was wird aus den Kätzchen, den Knechten und Mägden? Jetzt ist niemand mehr da, der sie vor Roland beschützt!“ Beinahe wollten wieder Tränen aus ihren Augen brechen, doch A-Nee beherrschte sich. Sie wusste, dass sie nur stark überleben könnte. Die harte Schule des Lebens auf dem Hof hatte ihr das ausreichend bewiesen. So hob sie Basthet hoch, drückte das samtene Tier an ihre Brust und atmete noch einmal tief ihren Duft ein. „Ich werde dich vermissen, meine Freundin, meine Schwester.“ Flüsterte sie in das Fell der weißen Katze. „Und euch auch!“ sagte sie, zu den anderen Katzen gewandt. Dann setzte sie Basthet ab, blickte ihr noch einmal tief in die grünen, strahlenden Augen und versuchte ihr klar zu machen, was sie tun musste um zu überleben. Dann wandte sie sich um, ging ganz aus dem Wald heraus und suchte sich ihren Weg zur nächsten Straße. Die Katzen saßen noch eine Weile an dem Waldesrand, sie blickte immer wieder zurück und bemerkte die verschiedenfarbigen Punkte am Fuß der Bäume. Und einen großen weißen Fleck, der etwas versetzt von den anderen war.

A-Nee hat sich in einer Taverne, wenige Wegstunden von ihrem Heimathof, der Gruppe angeschlossen. Sie hat niemandem viel über sich erzählt, die meisten wissen nur um ihre Liebe zu Katzen und zum Mond (was anfänglich zu Verwirrungen seitens der Gruppe führte). Durch den klugen Xarif wurde das Rätsel um ihre Person gelöst und sie wurde eingeladen die Abenteurer zu begleiten. Dies war ihr nur recht, konnte sie so doch sicher reisen und mehr Raum zwischen ihren Vater und sich bringen.

OT bin ich die Alicja, 32 Jahre jung und seit etwas mehr als einem Jahr bei den Norddrachen.
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