Luison, der Fuchsteufel

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Xariv
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Luison, der Fuchsteufel

Beitrag von Xariv »

Sie liefen… weg vor ihrem Jäger.
Er, seine Fähe und ihre beiden Jungen, getragen von ihren Eltern, liefen um ihr Leben.
Die Hunde folgten ihnen und waren auch gar nicht weit entfernt, nur ein Fehltritt trennte sie vor dem Tod durch ihre Kiefer… den Jäger von seinen Trophäen.
Sie schlucken Haken, schlüpften unter Wurzeln hindurch, durch dichte Farne. Immer wieder nur bekamen sie kurze Pausen, eh die Hunde, getrieben von der Jagd, ihre Fährte wiederfanden und wieder hinter ihnen her waren.
Sie konnten nicht mehr…
Die Hunde kamen langsam nähre. Verzweifelt sahen sie sich an… sie wussten, ihr Ende würde nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Ein Hund war fast an der Fähe dran, er setzte zum finalen Schlag an….

Die Taverne war gut gefüllt.
Ausschließlich Menschen saßen hier im „Fuchsbau“ und ließen es sich gut gehen, was daran liegen könnte, dass es in diesem Dorf nicht mehr gab als diese Taverne.
Das Tagewerk war getan:
Die Felder bestellt, das Korn gemahlen, das Vieh versorgt… die Jagd getan.
Es wurde gelacht, es wurde gefeiert, es wurde getrunken und sich Geschichten erzählt.

Eine Person passte aber nicht so recht ins Bild. Sie saß in der hintersten Ecke und kaute auf dem Brot herum, was wohl ihr Abendmahl werden sollte. Der Mantel ließ nur erahnen dass es sich um einen Mann handeln musste, zu Mal die Kapuze auch keinen Blick auf das Gesicht zuließ.

„Bist du verrückt? Fuchsjagd? Hast du nicht gehört, was dem Horst aus Steinfels passiert ist als er die Viecher gejagt hatte?“ Scheinbar ein Bauer stand empört auf während er sprach. „Getötet hat es ihn! Übel zu gerichtet! War nur noch schwer zu erkennen!“ Der Bauer redete sich in Rage. Der unverkennbare Jäger vor ihm zeigte sich unbeeindruckt. „Ammenmärchen…“ war seine Reaktion.
„Ammenmärchen?“ Der Bauer wurde nun noch lauter. „Der Fuchsteufel ist hier in der Nähe und du willst ernsthaft Füchse jagen gehen?“ Der Hund neben dem Jäger knurrte den Bauern an, worauf dieser langsam nachließ. Grinste die Kapuze?
„Ehrlich… wir sind gute Freunde, du kannst nicht dien Leben auf Spiel setzen, wenn so ein Wesen in der Nähe ist. Der Jäger beugte sich nach vorne. „Dann habe ich bald eine Trophäe mehr an der Wand.“ Er kramte eine Patrone hervor. „Das ist etwas, was Horst nicht hatte, Stew.“ Der Jäger grinste breit.
„Das mag ja sein, Sam, aber…. Was ist, wenn es sich um einen Dämon handelt? Oder gar um einen Geist? Die kannst du nicht töten!“ Bauer Stew war ernsthaft besorgt. Sam lehnte sich wieder zurück. „Ein Dämon? Glaube ich nicht und einen Geist? Ich jage Tagsüber, was soll mir da ein Nachtwesen tun können?“ Stew seufzte resignierend. „Vielleicht hast du ja recht…“
Der Hund neben Stew schien sich auf irgendwas zu konzentrieren. Er schnüffelte und ging auf den Fremden in der Kapuze zu. Der Hund sah zu dem Mann auf, legte den Kopf von einer Seite zu anderen und schien nachzudenken. Dann schnupperte der Hund an dem Mann… und nießte.
„Kommst du her!“ Stew wies seinen Hund zurecht, dieser spurte sofort und begab sich zurück an die Seite seines Herren.
Der Mann unter der Kapuze grinste noch breiter.


… Ein lauter Knall durschlug den Wald. Der Hund wurde von den Beinen gerissen und fiel auf die Seite. Der zweite Hund blieb erschrocken stehen.
Der Hund geiferte, der Speichel floss ihm aus dem Maul, trotzdem zögerte er.
Der Fuchs stellte sich für seine Jungen und seine Fähe. Es war offensichtlich, dass er gegen den mehr als doppelten so großen Hund keine Chance haben würde. Der Hund schien plötzlich abgelenkt, nieste und bekam von der Seite einen Tritt, der ihn von den Pfoten riss.
Ein Mann, in Mantel mit einer Kapuze tief ins Gesicht gezogen zeigte sich und trat noch einmal nach dem Hund. Ein unschönes Knacken war zu hören, als der Mann zielsicher unter den Kiefer des Hundes trat… worauf dieser Regungslos liegen blieb.
Ein erneuter Knall war zu hören und riss den Kapuzenmann herum. Er sackte mit Blick zu den Füchsen auf die Knie und hielt sich die rechte Schulter. „Verschwindet von hier!“ Der Fuchs stellte die Ohren auf. „Was sagtest du gerade?“ Der Mann hob den Kopf etwas um den Fuchs besser sehen zu können. „Ich sagte, dass ihr endlich verschwinden sollt!“ In seiner Stimme waren schmerz und Wut zu erhören.
„Siehe da! Der Fuchsteufel!“ Sam sah zu seinen toten Hunden herunter und rümpfte die Nase. Auch in seinem Gesicht war Wut zu lesen. „Du bist mir was schuldig du Dreckssack!“
Der „Fuchsteufel“ grinste. Der Fuchs vor ihm blieb weiterhin vor ihm stehen und sah die raubtierhaften Zähne unter der Kapuze.
Langsam richtete sich der Fuchsteufel auf. „Glaubst du eine Kugel reicht?“ Er ließ seine verletzte Schulter los und zog seine Kapuze zurück. Nun zeigten sich lange orange rote Haare, auf seinem Kopf richteten sich zwei Spitze schwarze Ohren auf. Die kleine Fuchsfamilie blicke zu dem Fuchsteufel auf. Als er sich zu dem geschockten Jäger umdrehte sah auch er das Gesicht eines menschlichen Fuchses. Die braungrünen Augen starrten ihn voller Hass an.
Sam wurde kreidebleich.
„Eine Kugel?“ Der Fuchsteufel strich sich den Mantel ab. „Glaubst du eine Kugel kann mich stoppen?“ Unter dem Mantel zeichnete sich leichte Kleidung in natürlichen Farben ab, aber auch zwei Dolche… und zwei Pistolen. „Mehr bin ich dir nicht wert?“
Sam wurde hastig… zog seine Pistole hervor und begann sie hastig nachzuladen.
Der Fuchsteufel zog seine erste Pistole. Ein Knall durchschnitt die Luft und der Jäger wurde in der Schulter getroffen, mit der er gerade noch seine Pistole hielt, die nun seiner kraftlosen Hand entglitt.
Sam bekam Panik! Er strauchelte, drehte sich um und wollte fliehen! Ein weiterer Knall und ein stechender Schmerz im Oberschenkel ließen ihn aber zu Boden gehen. „Scheiße, scheiße, scheiße!“ schmerzerfüllt begann er zu fluchen und sich vor Schmerz auf dem Boden zu wälzen.
Der Fuchsteufel drehte ihn Grob auf den Rücken zurück und zielte mit einer Pistole auf seinen Kopf.
Sam wurde noch bleicher. „Du…. Du… warum tust du Mistvieh das?“ stammelte er unter Schmerzen im Angesicht der Mündung.
„Aus demselben Grund, warum ihr Füchse jagt.“ Der Fuchsteufel grinste und entblößte dabei wieder seine Zähne. „Aus Spaß!“ Ein weiter Knall durchzog den Wald.

(Anmerkungen? Jeder Zeit gerne. ;) )
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Xariv
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Re: Luison, der Fuchsteufel

Beitrag von Xariv »

Den zweiten und den dritten Knall hörte der Jäger schon nicht mehr Er war bereits tot als die zwei folgenden Kugeln seinen Kopf endgültig in einen blutigen Brei verwandelten.

Der Fuchsteufel fluchte und hielt sich wieder die Schulter, steckte mit dem angeschlagenem Arm die Waffen wieder zurück. Er taumelte und ließ sich an einem Baum hinab gleiten, riss sein Hemd um die Einschussstelle weiter auf.

Der Fuchs war nicht wie ihm gesagt wurde abgehauen, sondern kam vorsichtig zurück zu dem verwundeten Wesen. Er näherte sich weiter, als der Fuchsteufel die Wunde weiter abtastete.
„Was bist du?“ der Fuchs fragte vorsichtig und voller Respekt nach. Das Wesen legte den Kopf an den Stamm. „Hast ihn doch gehört wie sie mich nennen, einen Fuchsteufel!“ Er griff mit seinen Krallen in die Wunde und fingerte nach der Kugel. Sein Gesicht war von Schmerz verzerrt und ein schmerzhaftes Stöhnen war zu hören, als er die Kugel aus seiner Schulter zog.
Der Fuchs ließ die Ohren hängen und war zut Flucht bereit als der Fuchsteufel die Kugel hervorgezogen hatte und vor sich fallen ließ. „Warum kannst du unser Sprache?“
Der Fuchsteufel atmete tief durch als der Schmerz allmählich nachließ. „Ich war nicht immer das, was ich heute bin…“

„Luison!“ Die Fähe rief ihr Junges erneut. „Komm endlich her und lass den Unsinn!“ Widerwillig ließ der junge Fuchs von seinem Spiel ab und ließ die Maus laufen. „Mama…“ „Wir sind schon viel zu dicht an der Menschensiedlung. Die weißt doch ganz genau, dass der Wald das nicht mag.“ Luison seufzte entnervt. Immer wieder war es der Wald der Vorschriften machte.
Was war an diesem „Wald“ so besonders? Außer das er eben die ganze Welt zu umfassen schien.

„Wie sollen wir etwas lernen, wenn alles verboten ist?“ Luison sprach diesen Gedanken laut aus.
„Wirst du wohl still sein? Der Wald gibt uns alles was wir brauchen! Also hör auf ihn in Frage zu stellen!“ fuhr seine Mutter ihn an. Der junge wissbegierige Fuchs zuckte zusammen. Was war falsch daran sich das Verbotene trotzdem anzuschauen?
Sie erreichten den Waldrand, als ein Pfeil neben ihnen einschlug. „LAUF!“
Luison lief so schnell, wie ihn seine kleine Pfoten tragen konnten, immer weiter in den Wald hinein.
Nach einiger Zeit blieb er stehen und rang nach Luft… seine Mutter fehlte. Er stellte die Ohren auf und lauschte. „Mama?“ Niemand antwortete. Langsam schlich er zurück. Nach nur wenigen Metern fand er eine Blutspur… sie roch nach seiner Mutter… sie begann tief im Wald und führte zurück Richtung Menschendorf.

„Du warst also einmal einer von uns?“ Der Fuchs und seine Familie lauschten den Erzählungen des Fuchsteufels.
Luison nickte. Er fingerte an seinem Gürtel herum und holte einen Beutel hervor. „Ja, das war ich… eigentlich bin ich es immer noch.“ Er drückte irgendetwas Grünes auf seine Wunde und zog scharf die Luft durch die Zähne als das Brennen in der Wunde begann.
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Xariv
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Re: Luison, der Fuchsteufel

Beitrag von Xariv »

„Was für ein Wald war das?“ Eines der Jungen fragte nun neugierig den Fuchsteufel. „Er muss ja riesig sein!“
Der Fuchsteufel verzog das Gesicht bei der Frage. Sein Blick verriet Zorn und Schmerz, nicht den einer Wunde.
Er hielt die Kräuter weiter auf die Wunde gedrückt.
„Der Wald… allmächtig…tss…“

Der kleine Luison folgte weiter der Spur, bis er an den Waldrand kam an dem er los gelaufen war.
Vor ihm lag eine große Lichtung mit der Menschensiedlung darauf. Er zögerte…
Seine Mutter war dort in der Siedlung, er war sich ganz sicher… aber er wusste auch nicht wie man mit Menschen umzugehen hatte. Keiner hatte ihm das je gezeigt, sondern immer nur verboten sich zu nähern.
Sein Herz schlug dem kleinen Fuchs bis zum Hals. Luison schluckte den wachsenden Kloß in seinem Hals herunter, machte sich noch kleiner und pirschte sich langsam an das Dorf heran… verließ den schützenden Wald.
Luison schlich auf den vermeintlichen Eingang der Siedlung zu. Zwei dieser Menschen standen davor. Der Fuchs kämpfte gegen seine Neugierde an, sich die Beiden genauer anzuschauen und versuchen heraus zu bekommen, warum sie eine zweite Haut trugen und woraus diese bestand.
Er suchte einen Spalt durch den er schlüpfen konnte. Es dauerte auch nicht lange und er fand einen.
Allerdings hatte er das Gefühl die ganze Zeit beobachtet zu werden, aber jedes Mal wenn er sich umsah, war dort niemand.
Luison brauchte einen Moment, bevor er wieder den Geruch seiner Mutter wahrnahm. Er folgte der Fährte weiter.
Um ihn herum war alles Fremd: Höhlen aus Stein gebaut, jede Menge fremde Gerüche. Er versteckte sich hinter aus Holz gebauten Gefäßen, wenn Menschen an ihm vorbei wankten. Er schlich durch dunkle Wege, vorbei an Ratten die sich an großen stinkenden Haufen gütlich taten.
Es war für den jungen Fuchs schwer die Fährte zu halten, aber nach und nach wurde sie immer stärker… bis er an einen durch Holz verstellten Höhleneingang kam.


„Du warst in einer Stadt?“ Der junge Fuchs der die Frage gestellt hatte bekam große Augen.
Der Fuchsteufel schluckte schwer. „Ja… das war ich…“
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Xariv
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Re: Luison, der Fuchsteufel

Beitrag von Xariv »

Der alte Fuchs schaute zu dem Fuchsteufel auf. „Wie war es dort? Wir selbst waren es noch nie.“
Die beiden Jungfüchse stellten die Ohren auf, ihren Augen wurden immer größer vor Neugier.
Auch die Fähe schaute interessiert auf.
Der Fuchsteufel ließ den unbewusst den Druck von der Wunde und die Kräuter rutschen langsam herunter. Eine Träne sammelte sich in seinem Augenwinkel.
„Schrecklich…“

Der kleine Fuchs streunte um die Höhle herum. Eines dieser durchsichtigen Wände war kaputt.
Luison kletterte vorsichtig zu dem Loch empor und schlüpfte hindurch.
Drinnen war es dunkel und es stank erbärmlich nach altem Fett, Wachs, Blut und altem Tod. Der junge Fuchs rümpfte die Nase und nieste leise bevor er wieder den Geruch seiner Mutter wahrnahm. „Mama?“ langsam schlich er weiter, vorbei an viele komischen Werkzeugen, die nach altem Eisen rochen, hinter metallenen Behältern entlang an Käfigen vorbei. Es dauerte auch nicht lange, dann sah er im dunklen die Silhouette eines Fuchses. Luison schnüffelte in die Richtung und… ja, es war der Geruch seiner Mutter. Vorsichtig schlich er zu ihr. „Mama… endlich! Ich habe dich gefunden!“ Sanft strich er an ihrer Schnauze vorbei…
Sie fühlte sich komisch an…
Leer…. Kraftlos…
„Mama?“
Vorsichtig stupste der junge Fuchs seiner Mutter auf die Nase…
Sie gab einfach nach und klappte nach unten…
„Mama?“ Allmählich wurde Luison panisch.
Er zog an ihrer Nase…. und erstarrte.
Vor ihm lag nur das achtlos weggeworfene Fell seiner Mutter.
Der kleine Fuchs wurde kreidebleich, seine Ohren klappten verängstigt nach hinten, seine Rute glitt zu Boden.
„MAMA!“ Der junge Fuchs schrie laut auf als er realisierte was passiert war.
Mit Tränen in den Augen kuschelte er sich an das Fell. „Nein… nein…“
Verzweiflung und Trauer bahnte sich ihren Weg… aber noch etwas Anderes… Wut!
„Mama… nein…“ er schluchzte jämmerlich.


Die beiden jungen Füchse fingen an zu weinen und kuschelten sich an ihre Mutter. Dem Vaterfuchs stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben.
Eine Träne lief über die Wange des Fuchsteufels… die Kräuter waren zu Boden gefallen, seine Hand verweilte immer noch in der Haltung als würde er die Kräuter festhalten.
Er schniefte, in seinen Augen lag Einsamkeit und Trauer.
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Xariv
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Re: Luison, der Fuchsteufel

Beitrag von Xariv »

Die Fähe legte sich schützend um ihre Kleinen. Der Vaterfuchs schluckte schwer.
„Das… das… wusste ich nicht…“ Er senkte den Kopf. „Tut mir leid…“
„Ts…“ Der Fuchsteufel schien das nicht wahrzunehmen. „Woher solltest du das denn wissen?“
Er wischte sich die Tränen aus den Augen. „Das konnte keiner wissen… sie hatte sich immer auf den Wald verlassen.“ Man merkte das die Wut wieder in ihm hochkam. „Der half aber nicht…“

Der junge Fuchs hörte Schritte vor der Tür. Er schreckte hoch und sah sich um, das Loch im Fenster war nicht alle zu weit entfernt. Er griff sich das Fell seiner Mutter und zog es mit sich mit, als er seine Flucht antrat. Gerade als er das Fell seiner Mutter fast aus dem Fenster hatte, ging die Türe auf und Licht kam in den Raum. „Was zum??“ Luison verschwand so schnell wie er konnte. „Hey! Du dreckiger Fuchs!“ Er hörte wie er verfolgt wurde. Er lief, dachte dabei nicht daran sich zu verstecken, lief über die Straße. Die Menschen sprangen entsetzt bei Seite, manche versuchten nach ihm zu greifen.
Dann ein Knall.
Der kleine Fuchs zuckte zusammen als vor ihm Staub aufgewirbelt wurde, rannte aber weiter, rannte durch die große Öffnung der Mauer, er hatte schon den halben Weg zurück zum Wald geschafft….
Wieder ein Knall!
Luison zuckte vor Schmerzen zusammen, als die Kugel ihn nur streifte, ließ aber das Fell vor Schreck fallen und kam erst später zu stehen.
Der Mensch, der ihn verfolgte, kam immer näher.
Der junge Fuchs sah zwischen dem Fell und dem Menschen hin und her… dann ließ er den Kopf hängen und lief weiter in den Wald. „Es tut mir leid, Mama…“ dann verschwand er im Wald, als der Mensch das Fell seiner Mutter wieder an sich nahm.

Luison fror ohne seine Mutter. Er weinte und wimmerte bitterlich, als er versuchte unter eine Baumwurzel schlaf zu finden. „Mama…. Alles meine Schuld…“ jammerte er.
„Armer kleiner Fuchs…“ eine leise weibliche Stimme ließen die Ohren von Luison hochschnellen.
Wieder fühlte er sich beobachtet.
„Wer ist da?“ Luison klang ängstlich als er sich noch weiter zusammenrollte.
„Es war nicht deine Schuld. Der Wald hat deine Mutter nicht geschützt…“
„Nicht meine Schuld?“
„Der Wald schützt euch doch? Oder? Hat er deine Mutter beschützt?“
„Nein…“
„Siehst du? Der Wald hat versagt, nicht du.“
Die Stimme war leise, trotzdem hörte man sie grinsen.
„Möchtest du, dass ich dir helfe?“
Der junge Fuchs stutzte. „Wobei?“ war der Fuchs wütend?
„Deine Mutter wieder bei dir zu haben? Deine Rache zu bekommen? Dem Menschen zu zeigen wie ist gejagt zu werden?“
Der Fuchs nickte, natürlich wollte er seine Mutter wieder haben… und sei es nur ein Teil von ihr.
„Gut…“ die Stimme lachte leise. „So erhalte das Geschenk von Feslie…“
Luison gähnte und schlief ein.

Am nächsten Morgen wurde er wieder wach und rieb sich die Augen.
Luison setzte sich auf und streckte sich… und stutze.
Plötzlich schien alles so viel Kleiner zu sein als vorher.
Als er an sich herunter sah, sah er sein Fell, um einiges kürzer als vorher,
sah das er Füße und Hände besaß und seine Schnauze viel kürzer geworden war.
Seine Ohren waren immer noch da, auch sein Instinkt, seine Sinne waren unverändert.
Er stand auf und taumelte. Er war es nicht gewohnt auf zwei Beinen zu stehen, fing sich aber schnell.
Unter der Wurzel, unter der er eigentlich sich zur Ruhe begeben hatte, fand er ein Bündel aus Stoff.
Es waren eine einfache Kleidung, ein Mantel, eine Kapuze, ein Messer, und eine dreiläufige Pistole.
Luison wusste sofort, was da vor ihm lag, prüfte die Pistole genau und fragte sich kurz, woher er das alles wusste. „Danke dir Feslie!“ flüsterte er leise.


„Wer ist diese Feslie?“ Die Fähe hatte ihre Jungen beruhigt gehabt und stellte diese Frage.
Der Fuchsteufel zuckte mit dem Achseln. „Ich weiß es nicht. Sie stand mir zu dem Zeitpunkt zur Seite und hatte mir geholfen, nicht der Wald und kein anderer. Nur sie!“
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Re: Luison, der Fuchsteufel

Beitrag von Xariv »

„Also… hat sie dir ein Geschenk gemacht ohne Gegenleistung?“ Die Fähe setzte sich aufrecht. Ihre Jungen begannen zu spielen.
Der Fuchsteufel dachte kurz nach. „Ich glaube… sie hat sehr wohl etwas davon…. Immerhin scheint mein Handeln ihr zu gefallen.“

Luison streifte sich die Kleidung über, holsterte die Pistole und steckte das Messer ein.
Er legte den Mantel an, zog die Kapuze über die Ohren.
Es füllte sich unangenehm an, wenn seine Ohren nach vorne geklappt wurden, auch hörte er dadurch etwas schlechter, aber er wollte nicht auffallen.
Dann begab er sich auf einen der zahlreichen Wege die durch den Wald führten.
Der Wald schien sich hinter ihm weiter zu verdichten, als wolle er nicht, dass Luison wieder zurückkam. „Danke für nichts…“ flüsterte er über die Schulter zurück in den Wald.
Der junge Fuchsmensch ging auf die Stadt zu. Luison schaute leicht verwirrt… Woher wusste er, wie sich eine Menschensiedlung dieser Größe nannte? Warum wusste er, dass die beiden Menschen an dem großen Spalt in der Wand, Wachen sind die das Tor bewachen? Er grinste leicht unter seiner Kapuze. Anscheinend hatte im Feslie nicht nur einen neuen Körper gegeben, sondern auch eine gute Portion Wissen über die Menschen und die Welt.
Er ging auf das Tor zu. Die Wachen schienen nur mäßig interessiert an ihm, so dass er unbehelligt in die Stadt gelangte. Sie sah anders aus als gestern Nacht als er hier war.
Das Treiben war geschäftiger. Mehrere Wagen standen zusammen und boten ihre Waren an.
Es war… Markt. Luison lächelte. Man tauschte Waren, wenn man nicht in der Lage war sich was z.B. zu Essen zu besorgen. Man tauschte Geld oder andere Waren gegen das was einem fehlte. Innerlich dankte er erneut Feslie für die Geschenke, die sie ihm gegeben hatte.
Luison ging von Stand zu Stand und schaute, was sich alles zum Kauf fand.
Allerdings hielt er sich nicht allzu lange auf dem Markt auf… es gab etwas, was er sich noch holen wollte.
Er steuerte auf die Hütte zu, in der er das Fell seiner Mutter gefunden hatte. Er sah sich kurz um ob er beobachtet wurde und huschte dann leise durch die nicht verschlossene Türe hinein.
Drinnen roch es immer noch nach altem Fett, Gerbmittel, Blut und Verwesung. Luison schaute sich um und fand bald weswegen er hier war. Er nahm das Fell seiner Mutter an sich und streichelte es sanft. „Tut mir leid, Mutter, dass ich dich nicht retten konnte…“
„Was willst du hier?“ Der Mann, der gestern noch Luison verfolgte und auf ihn schoss stand plötzlich im Raum. Es war ein Jäger, nun unschwer für Luison zu erkennen, da er nun das erkannte, was der Jäger bei sich trug: Eine Armbrust, eine Pistole, ein langes Jagdmesser und mehrere Schlingfallen für die Hasenjagd.
Luison ging einen Schritt zurück, mit dem Fell in der Hand. Der Jäger baute sich auf und kam auf den Fuchsmenschen zu. „Gib du mir das zurück, Junge!“ polterte er und kam immer mehr.
Als er dicht genug dran war, packte er Luison beim Kragen. „Du dreckiger Dieb!“ Luison grinste zog das Messer und stach zu. Der Jäger schaute ihn überrascht an, als er zurücktaumelte und zu Boden glitt.
Das Messer steckte bis zum Heft in der Nierengegend des Jägers, sein Hemd begann sich allmählich rot zu färben, langsam wurde er im Gesicht bleicher.
Luison kniete sich zu ihm hinab und grinste. „Wie ist es, mal auf der anderen Seite zu stehen?“ Er schob seine Kapuze nach hinten. Der Jäger blickte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Der Jäger… gestellt von einem Fuchs…“ Luison griff nach dem Messer und schob es tiefer. Der Jäger stöhnte auf,
zum Schreien fehlte ihm bereits die Kraft. „Grüße mir meine Mutter…“ Luison zog wieder die Kapuze über, ließ das Messer stecken. Er entleerte den Geldbeutel des Jägers, welcher ihn dahinsiechend nur beobachten konnte und steckte die Münzen ein. Luison verließt mit dem Fell seiner Mutter behutsam über seinen Gürtel gehängt die Hütte des Jägers…. Welcher kurze Zeit später verstarb.

Luison hatte sich in einer Taverne niedergelassen und genoss das von Menschen zubereitete Geflügel, gegrillt wie er nun wusste. Er verbarg sich auch weiterhin unter der Kapuze, so dass niemand sein Gesicht und seine Ohren sehen konnte.
Ein Tumult auf der Straße erlangte seine Aufmerksamkeit. Eine Gruppe von Menschen zog einen andern über die Straße. Solche wieder wie „Mörder“ und „Dieb“ drangen an seine Ohren.
Ein Mann stolperte in die Taverne. „Jenkins hat den alten Simon umgebracht!“ Der Wirt sah erschrocken auf. „Wie bitte? Warum… und wie kommt ihr darauf?“ „Man hat sein Messer bei der Leiche gefunden!“ „Aber das spaltet die Stadt! Die Familien werden das nicht so einfach hinnehmen!“
Ein alter Mann an einem Tisch brachte sich ein „Die Zwietracht zwischen beiden wird dadurch nur noch größer…“
Luison härte die Stimme von Feslie. „Gut gemacht! Ich bin sehr zufrieden.“


Der Fuchsvater legte den Kopf zur Seite. „Feslie hat dir also das Geschenk gemacht so zu sein wie du jetzt bist?“ Der Fuchsteufel nickte. „Und du tust ihr dafür Gefallen?“ Der Fuchsteufel nickte erneut.
„Und ich muss gestehen…“ Luison grinste. „So lange es dabei Fuchsjäger trifft, macht es mir sogar Spaß.“
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Re: Luison, der Fuchsteufel

Beitrag von Xariv »

Der Fuchs schien erleichtert. „Das macht es uns wesentlich einfacher. Danke dir.“
Der Fuchsteufel nahm die Kräuter und warf sie in den Wald. „Für meiner eins tue ich das gerne.“
Er richtete sein Hemd, nahm seinen Mantel und seine Kapuze wieder an sich. „Machst du das häufiger?“ Die Fähe beobachtete den Fuchsteufel. „Durchaus!“ Luison nahm die Pistole des Jägers an sich. „Wie bist du hierhergekommen?“
Der Fuchsteufel seufzte. „Wenn ich das wüsste.“

Luison genoss sein neues Leben. Er zog von Stadt zu Stadt und sorgte dafür das bereits bestehende Fehden mehr Feuer bekamen und Freundschaften zerbrachen. Feslie schenkte ihn dafür immer wieder die Gelegenheit an neue Ausrüstung zu kommen, an Essen, Unterkünfte. Immer entkam er unbehelligt.
Eines Tages ging er wieder auf einen der Wege durch den Wald.
Dieser war im mit der Weile nicht mehr gut gesonnen. Luison hatte versucht zu jagen und wäre dabei beinahe von dem Wald selbst getötet worden.
Immer wenn er durch den Wald wanderte schien dieser sich zu verdichten, bedrohlicher zu werden.
Luison konnte darüber nur Lachen. Bedrohen, dass konnte der Wald, aber beschützen?
Seine Nackenhaare stellten sich auf und es fröstelte ihm leicht.
Etwas Weiteres schien sich aber zu verändern… der Wald wirkte plötzlich nicht mehr so bedrohlich.
Luison stutzte. Und blieb stehen. Er nahm die Kapuze nach hinten und lauschte. Seine Ohren suchten die Umgebung ab. Es klang… anders.
Wegen seiner Verwunderung bemerkte er eine kleine Gruppe von schlanken Menschen nicht.
„HALT! Was macht ihr hier?“
Luison drehte sich erschrocken um. Die Menschen waren Schlanker als alles was er bisher gesehen hatte und sie hatten spitze Ohren. Er legte den Kopf zur Seite. Und musterte diese „Menschen“… er wusste es waren keine… aber er wusste auch nicht was sie waren.
„Was seid ihr?“ Luison fragte verblüfft. „Ihr stellt hier keine Fragen! Ihr seid in den Wald der Elfen eingedrungen!“
Elfen? Luison dachte nach… es sagte ihm nichts.
„Folgt uns!“
Das war etwas woran Luison weniger dachte.
Bevor sie ihn Umstellen konnten, zog er seine Pistole und schoss auf einen der Elfen, erwischte ihn am Arm.
Luison rannte los, zwei der Elfen ihm nach.

Er entkam mit Mühe und Not ohne weitere Kugel zu verschwenden. „Verdammt! Wo bin ich hier?“
Luison spürte eine Leere… irgendetwas schien zu fehlen. Schnell viel es ihm ein. Feslie war nicht mehr bei ihm. „Dieser…“ Lusion knurrte. „… dreckige Wald!“


„Seit dem versuche ich durch meine Taten Feslie wieder zu mir zu führen.“ Er richtete sich auf und klopfte sich den Dreck aus der Kleidung. Der Fuchs sah zu Luison auf. „Warum nennen sie dich einen Fuchsteufel, wenn du doch eigentlich ein Fuchs bist?“ Luison lachte. „Sie wissen es nicht besser. Ohne Feslie an meiner Seite gelingt mir nicht immer was ich anfasse und wurde hin und wieder erwischt. Menschen, Elfen und Zwerge scheinen sehr erfinderisch zu sein was Namen angeht für Dinge die sich nicht kennen.“ Der Fuchs neigte den Kopf. „Also wurde dir dieser Name gegeben?“ „Richtig, scheine einzigartig zu sein.“ Er beugte sich runter zu den Füchsen. „Ihr solltet euch nun wieder verstecken gehen.“ Er gab dem Fuchs ein großes Stück Trockenfleisch. „Lasst es euch schmecken.“
Der Fuchs bedankte sich herzlichst und verschwand.

Tage später, Luison war schon lange weitergezogen, wurde dem Bauer Stew der Prozess gemacht.
Er wurde angeklagt, dass er den Jäger mit dessen Waffen erschossen hatte, mehrmals nachgeladen und erneut geschossen hatte. Trotz seinen Unschuldsbeteuerungen war man sich sehr sicher den richtigen zu haben… immerhin fand man die Tatwaffe bei dem Bauern.


OT:
Das war es erstmal so weit von Luison.
Mal schauen wann wir wieder etwas von ihm hören oder lesen werden. ;)
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